Rafalski Kommunikation

Ideenagentur für konzeptionelle Kommunikation und Gestaltung

Entdeckung Märkisches Wuppertal
Bad Freienwalde

EINE BRÜCKE IN DIE ZUKUNFT

DAS PROBLEM: Die Einwohner von Bad Freienwalde sind in der Frage tief gespalten, ob eine unschöne, den Kurbadstatus der Stadt gefährdende Betonbrücke saniert oder abgerissen und durch einen Kreisverkehr ersetzt werden soll. Darüber hinaus bedarf das Stadtbild der Entwicklung neuer baulicher und funktionaler Höhepunkte, um Erfordernissen wie Ansprüchen einer Kurstadt gerecht zu werden.

EINE LÖSUNG: Im November 2015 stellte Hans Jörg Rafalski einen freien Entwurf zur Sanierung der Brücke der B158 über die Bad Freienwalder Königstraße vor, dem das Bemühen zugrunde liegt, zwischen Abrissbefürwortern und Abrissgegnern der Bestandsbrücke eine einvernehmliche Lösung zu vermitteln. Diese Vermittlung drückt sich in dem Lösungsansatz aus, eine Brücke zu bejahen, aber den negativen Ausdruck des Bestandes im Zuge einer Sanierung stadtbildverträglich und den Status einer Kurstadt stärkend in einen positiven zu transformieren. Der vorliegende Entwurf ist stilistisch angelegt, um dem Stadtbild der von historischer Bausubstanz geprägten märkischen Kurstadt zu entsprechen. Damit eine künftige Brücke in das Stadtbild Bad Freienwaldes eingehen kann, stelle man sich nur vor, wie diese Brücke ausgesehen haben könnte, wenn die vor 125 Jahren gebaut worden wäre. Mit Pfeilerecken aus Naturstein, ziegelverblendeten Pfeilerflächen, einer Naturstein-Balustrade (heute aus durchgefärbten Betonelementen analog nachstellbar) und Schmuckelementen wie z. B. aufgesetzten romantischen Laternen. Wir erleben in vielen Städten, die wir in aller Welt bereisen, dass Brücken als Sehenswürdigkeiten romantische Fotomotive bieten. Sollte eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Bad Freienwaldes den Wunsch nach einer Brücke äußern, so wäre es z. B. in der vorliegenden Art möglich, die in eine Sehenswürdigkeit zu verwandeln. In ein Eingangstor zur Kurstadt, in einen integralen Bestandteil des Bildes der Kurstadt, in ein Symbol von Neubeginn in dem Bemühen, Bad Freienwalde als Kurstadt und Moorheilbad erfolgreich zu positionieren, ohne auf die offensichtlichen verkehrstechnischen Vorzüge einer Brücke gegenüber einem Kreisverkehr verzichten zu müssen. Und eine Brücke in einer ganz anderen Form als bisher erlangte besondere Bedeutung und Qualität, wenn sie zwischen den Abrissbefürwortern und den Abrissgegnern tatsächlich eine versöhnende Brücke werden könnte.

Der Entwurf ermöglicht zudem drei Umsetzungsoptionen und kann kostenschonend dem Erfordernis angepaßt werden: (1) Umsetzung als Hüllenverkleidung der Bestandsbrücke; (2) Umsetzung als Hüllenverkleidung unter Erhalt intakter Bauteile der Bestandsbrücke wie z. B. der Gründung; (3) Umsetzung als kompletter Neubau. Zu einer umfassenden Imagetransformation gehört auch ein dem künftigen Aussehen angemessener Brückenname wie beispielsweise „Große Kurbadbrücke”, der in einem Wettbewerb der Bürgerinnen und Bürger gefunden werden könnte. Eine dem Bild der Kurstadt angemessen gestaltete Brücke mit einem Neugier weckenden Namen könnte als Sehenswürdigkeit Bestandteil der künftigen Vermarktung Bad Freienwaldes als Moorheilbad sein.